Die Internationale
Heinar Kipphardt-
Gesellschaft




Heinar Kipphardt


Orte/Biografie

In die Auseinandersetzungen einer Epoche brachte er nicht nur seinen Kopf, sondern seine gesamte Existenz ein
(GERD FUCHS, Schriftsteller und Freund Kipphardts)

Biografische Stichworte zu H. Kipphardt

* 08.03.1922 in Heidersdorf, Schlesien - Kindheit und Schulbesuch in Schlesien - 1936 infolge politischer Verfolgung und Konzentrationslagerhaft des Vaters Umzug, ab 1937 in Krefeld  - 1941 Aufnahme des Medizinstudiums; Einzug zum Kriegsdienst an der Ostfront - 1943 Eheschließung mit Lore Hannen, Geburt der Tochter Linde, 1950 des Sohnes Jan - 1945 bis 1949 Wiederaufnahme des Medizinstudiums in Düsseldorf, anschließend Assistenzarzt in Krefeld und Düsseldorf - 1949 Umsiedlung in die DDR, bis 1950 Assistenzarzt (Psychiatrie) an der Charité in Ost-Berlin - 1950-1959 Dramaturg am Deutschen Theater in Ost-Berlin, Beginn der Freundschaft mit Ernst Busch - 1953 Uraufführung des satirischen Lustspiels Shakespeare dringend gesucht, großer Erfolg - 1958 Kipphardt kündigt nach Auseinandersetzung mit der DDR-Kultusbürokratie am Deutschen Theater  - 1959 Arbeitsaufenthalt am Düsseldorfer Schauspielhaus - 1960 Umzug mit der Familie nach Büderich bei Düsseldorf - 1961 Umzug nach München - 1963 Beginn des Zusammenlebens mit Pia Pavel (1971 Heirat); zwei gemeinsame Söhne: Franz (*1966) und Moritz (*1969) - 1964 Uraufführung In der Sache J. Robert Oppenheimer; mehrfache Auszeichnungen des Autors; in den folgenden Jahren weitere Stücke und Fernsehspiele - 1965 Premiere des „Oppenheimer“-Stückes am Berliner Ensemble (Regie: M. Wekwerth) - 1970 bis 1971 Chefdramaturg an den Münchner Kammerspielen; nach dem Skandal um ein Programmheft wird der Vertrag nicht verlängert - 1972 Umzug mit der Familie nach Angelsbruck - 1976 März (Roman) - 1977 K. wird Mitherausgeber der Autorenedition - 1981 Traumprotokolle – Tod am 18.11.1982 - 1983 postume Uraufführung des Schauspiels Bruder Eichmann

Weggefährten

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Werke

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Statements

Stimmen zu Autor und Werk

   Durch die Erinnerungen an die tollen Gespräche mit Heinar Kipphardt und an die Beschäftigung mit seinem Stück März, ein Künstlerleben ist mir der Gedanke an die Gründung einer Gesellschaft, diesem Autor zu Ehren, Anlass zu großer Freude. (ROBERTO CIULLI in einem Brief, 28.03.08)

   Als Herausgeber der Werke Heinar Kipphardts begrüße ich es sehr, dass nun eine Gesellschaft entsteht, die seinen Namen trägt und versuchen wird, in seinem Geiste tätig zu sein. Vieles, was dieser Autor gedacht und geschrieben hat, ist von unverminderter, ja beunruhigender Aktualität […]. (UWE NAUMANN, Statement vom 16.07.08)

   Manche gibt es, und es sind die, auf die es ankommt, die wollen nicht aufhören zu fragen. […] Wenn wir ihnen begegnen, macht ihr Beharren auf dem Recht des Zweifels uns wacher, empfindlicher für die Widersprüche, in denen wir uns eingerichtet haben in Ruhe. […] So einer war Heinar Kipphardt. (PETER IDEN in der Frankfurter Rundschau, 20.11.1982)

   In sein Werk haben sich nie Schematismen eingeschlichen, er hat nie den Fehler vieler Kollegen begangen, dort weiter zu machen, wo sie einmal Erfolg hatten und künftig zu wissen meinten, wie es geht. (SVEN HANUSCHEK in seiner Kipphardt Monographie 1996)
   Wenn man so will, hat Kipphardt oder auch andere, diese Mauer sozusagen schon, nicht umgerissen, aber zumindest Risse reingehauen, die Mauer des Dogmatismus und der Eindeutigkeit und des Erlaubten und des Nichterlaubten. (ANDRES VEIEL in einem Statement aus dem Jahr 2008)

   Ein bedrohliches Buch haben Sie mit dem MÄRZ geschrieben. Mit seelischen Fäustlingen machte ich mich wieder, widerstrebend, aber bezwungen an die Lektüre. (GOTTFRIED VON EINEM, Brief an H.K., 07.07.1977)

   Ich wünsche der Heinar Kipphardt-Gesellschaft Glück und den Erfolg, den dieser bedeutende Dramatiker verdient. Seine Arbeiten sind gerade in  dieser krisenhaften Zeit von großer Wichtigkeit.
(Uwe Timm, Mail vom 19.09.08)

Bibliographie

Die nachfolgenden Bibliographien wurden erstellt von Karoline Hornik, Johanna Schäfer und Sven Hanuschek.